Warum Musik frei sein muss.
Jedes Label, jeder Club, Musiker oder Band kennt das. Man hat einen schönen Flyer für eine Veranstaltung erstellt, ein T-Shirt entworfen, was man garantiert nicht bei Omas Geburtstag tragen kann oder jemand hat sich bei der Covergestaltung zu weit(?) aus dem Fenster gelehnt. In den wenigen zentralem Sozialen Netzwerken, die wir alle benutzen müssen, verstößt man so schnell gegen die „Community Standards“ und wird seinen Fans kaum noch angezeigt, der Beitrag wird gelöscht oder man wird direkt gesperrt.
Die übermächtigen Techgiganten entscheiden so nicht nur, was gezeigt wird, sondern auch wer Erfolg hat und wer nicht. Oft werden Moralvorstellungen evangelikaler Christen oder zentralistischer Machtstrukturen angewandt und wer das meiste Geld hat, gewinnt ohnehin. Kein Umfeld, in dem neue, aufregende Musik entstehen kann.
Die Lösung kennen wir alle aus dem richtigen Leben. Dezentrale Strukturen.
Jeder Club hat eine Stammkundschaft, jede Band eine Fanbasis, jedes Hausprojekt Bewohner und Freunde. Alle die Leute bilden ein kleines soziales Netzwerk sind aber mit anderen Bands, anderen Clubs und anderen Freundeskreisen genauso verbunden. Bands reisen von Club zu Club, Besucher und Freunde treffen sich mal da und mal da.
Genau so kann auch in der digitalen Welt ein dezentrales, föderiertes Netzwerk aussehen. Ein kleines mini „Facebook“ nur für Gleichgesinnte und Freunde. Man kennt und schätzt sich und man weiß was einen erwartet. Wenn ich in einem Netz aus Black-Metal-Fans bin, werde ich kaum Blümchenbilder sehen.
Da das aber superlangweilig wäre (und im echten Leben ja auch nicht so ist) immer nur mit denselben paar Leuten zu chatten und zu teilen, müssen sich die vielen kleinen Gruppen verbinden. Und das funktioniert über die sog. Föderation. All die kleinen Instanzen (so nennt man so ein kleines Netzwerk) verbinden sich über Protokolle mit den anderen kleinen Instanzen. So kann ich im Netz meiner Lieblingsband sein, aber auch anderen Band und deren Fans folgen, liken, kommentieren. Ich folge den Clubs den ich mag oder anderen Interessen, die ich neben Musik noch habe.
Und so ist in den letzten Jahren ein riesiges, weltweites SocialNetwork einstanden, mit über 4 Millionen aktiven Nutzern. Wenn ich einmal bei meiner kleinen bevorzugten Instanz angemeldet bin, kann ich mit allen Nutzern auf der ganzen Welt interagieren, ganz so als wären sie in meinem kleinen Freunde-Netzwerk.
Nach und nach baut man so einen Kreis von Menschen auf die einen wirklich interessiert. Frei und unabhängig und von uns selbst betrieben und Black Metal Bands können endlich wieder am Hexen-Sabbat Jungfrauenopfer erbringen.