Ihr solltet euch schämen!

Von der neoliberalen Entmenschlichung und der zu „Verlieren“ degradierten Zivilgesellschaft

Chemnitz ist die europäische Kulturhauptstadt 2025. Wie in den letzten Jahren üblich kumuliert in der ostdeutschen Provinz der Verfall und die Zerwürfnisse der deutschen Gesellschaft. Wie unter einem Brennglas werden in Chemnitz die fatalen Entwicklungen der westlichen Gesellschaften in nahezu comichafter Deutlichkeit und Brutalität abgebildet. Trauriger Höhepunkt war der in aller Welt übertragene Aufrufmarsch der deutschen Nazielite am Chemnitzer Karl-Marx-Monument 2018. Die deutsche Öffentlichkeit hat es sich einfach gemacht, die Probleme der Gesellschaft wurden auf die Schultern der eh schon gedemütigten Metropole in den ostdeutschen Bergen ausgelagert. Ein Sündenbock war gefunden, einer, der sich nicht wehrt.

Nun wurde von der EU diese Stadt aus genau diesem Grund zur Kulturhauptstadt erklärt. Von Anfang an waren die Stadtgesellschaft und vor allem die Behörden mit dieser nun vollkommen neuen und von den meisten als unpassend empfundenen Rolle völlig überfordert. Unfähig, sich mit den lokalen Akteuren und Künstlern auch nur minimal auseinanderzusetzen, wurden die von der EU dafür bereitgestellten Gelder an Scharlatane und Glücksritter außerhalb der Stadt verteilt. Da das, wie zu erwarten, nicht zu blühenden Kulturlandschaften führte, entschied man sich in den fensterlosen Büros des technischen Rathauses, Kultur ganz ohne Kulturschaffende zu machen. Wie schwer kann das schon sein, das nutzlose Gesindel welche nicht zum neoliberalen Umbau zu einer seelenlosen Gesellschaft beiträgt, zu ersetzen. Beobachter sprachen davon, dass das so wirkt, als wollen die Beamten ein Sportevent veranstalten, aber keine Sportler dabeihaben. Denn mal ehrlich, 100 m rennen kann ja wohl jeder.

Ergebnis dieser traurigen Überheblichkeit ist, dass das Herz und die Seele der Stadt getreten und gedemütigt werden. Das, was eine Stadt und eine pluralistische Gesellschaft ausmacht wird so lang getreten, bis es tot ist. Immer und immer wieder. Es nützt halt nichts zusagen, man wäre nicht einer dieser reaktionären Chauvinisten, um dann reaktionärer und chauvinistischer zu sein als die Angesprochenen jemals sein könnten. Gerade Kultur und vor allem Subkultur sind die Grundvoraussetzungen einer inklusiven, freien Gesellschaft. Die lokale Presse und die parteigebundenen Beamtinnen sind schnell dabei, sich vom politischen Gegner zu distanzieren und im Zweifel jedem, der nicht in ihre sehr beschränkte Vorstellungswelt passt, zu entmenschlichen und Etiketten anzukleben.

Dass es gerade die freie Kultur ist, die seit Jahren den Reaktionären kontra gibt, die eine lebenswerte Stadt schafft, ohne daran zu verdienen und ohne auch nur gelobt zu werden. Wird ignoriert und als unnütz abgelehnt. Man hat schließlich alles im Griff, man weiß es besser, man schaut herab. Man ist keinen Deut besser als die, die man angeblich so hasst.

Ihr solltet euch schämen! In Chemnitz und überall anders!

SCHÄMT EUCH!

(dass ich mit dieser Meinung nicht ganz allein bin, beweist dieser schöne Artikel von Gregor Eichhorn, eines Leipziger Arztes und Regisseurs in der Freien Presse .. was erstaunlich ist.)

https://www.freiepresse.de/chemnitz-kulturhauptstadt-2025/selber-leuchten-die-kulturhauptstadt-und-der-aufstand-der-ungesehenen-artikel13841082

Es wird ja immer wieder von Misepeter*Innen behauptet, die Kulturhauptstadt Chemnitz wäre in Selbstbedienungsladen überheblicher Beamt und Innen. Sie würden schreckliches Denglisch und unverständliches Beamt*Innen-Deutsch sprechen. Was sie von den Pöpel*Innen abhebt und zu was Besserem macht, obwohl sie nichts jemals geleistet haben.

Das ist falsch. Gemeinsam mit den Reaktionär*Innen und Revanchist*Innen der Wehrmachtnachfolgeorganisation AO ist es ihnen gelungen, eine PopUP Karrierelounge zu etablieren. Nieder mit den Untermensch*innen! Zu den Waffen Lanzer*Innen!

Faszinierende Einblicke in die Kulturhauptstadt

Nachdem den Chemnitzer Kultureinrichtungen zum Kulturhauptstadtjahr von den altdeutschen Veranstaltern die Förderung gestrichen wurde. Kamm es gestern dann zu Orgasmus. Unter dem Motto „Europa – vom Rhein bis an die Memel“ wurden 8 Menschen in die Innenstadt gelockt.
Ab jetzt beginnen die Diskussion, ob den Verantwortlichen auch nächstes Jahr weiterhin Geld nach Münster überwiesen wird.

Wir sagen JA! Ihr seid gut!

Wonderful world of Undead Chemnitz

Wir haben mal angefangen, Bilder und Videos aus den letzten 22 Jahren zusammenzutragen. Ich habe damit schon vor 2 Jahren angefangen, da wir ja da unseren 20. Geburtstag feiern wollten. Leider ist es durch die permanenten Angriffe nie dazu gekommen. Aber wir geben nicht auf. Niemals :))

Falls noch jemand Bilder hat, die im weitesten Sinne mit uns zu tun haben. Konzerte, Partys, Ausstellungen usw. würde mich freuen, wenn ihr euch meldet. z. B. über info@suzyq-records.de

Hier mal die ersten Bilder, die ich auf die Schnelle gefunden habe – Never surrender – Reverend Elvis

https://undeadnetwork.de/undeadchemnitz/

David gegen Goliath. Das Ende der Kultur.

Nachdem wir jetzt seit Dezember kurz Ruhe hatten, haben wir am Freitag wieder ein 6-seitiges Schreien der Pÿur erhalten.

Wieder voller Drohungen. Nötigungen und Beleidigungen. Die beschäftigen eine eigene Anwaltskanzlei um uns seit nun 3 Jahren!! mit Psychoterror zu überziehen.

Sie haben sich ja voriges Jahr Zugang zu unserer Wohnung verschafft, um jetzt uns vorzuwerfen, unsere Wohnung wäre ungepflegt und unansehnlich. Das stimmt, wir leben halt nicht in so einer Spießer Welt wie diese Menschen. Geht die ein Scheiß an.

Auch an der schlechten Situation der Heizungsanlage sind wir schuld, so wie eigentlich an allem.

Man muss sehen, wir sind Mieter, wir bezahlen jeden Monat sehr viel Geld. Die Pyur hat das einfach immer eingenommen und nie was getan. Und nun beschimpfen sie uns 6 Seiten lang immer und immer wieder.

Wie können Menschen nur so tief sinken?

Wie ihr lesen könnt, besuchen uns diese Menschen wieder. Wir werden den endgültigen Termin mitteilen.

Corruptio et idiocy – Ode an die Ignoranz – Sinfonie in Am – op. 666

Dieses Jahr ist meine Stadt, in der ich lebe und aufgewachsen bin, angeblich „Kulturhauptstadt Europas“. Eine Aktion, die offensichtlich zur Demütigung der lokalen Kultur gedacht ist.

Weil mir das so Spaß macht und mit unserem Haus und „Undead Chemnitz“ eine der wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt verschwinden wird. Habe ich mir überlegt, eine Sinfonie zu schreiben. Ich wollte sie „Corruptio et idiocy – Ode an die Ignoranz – Sinfonie in Am – op. 666“ nennen und sie, auch wenn ich sowas normalerweise nie machen würde, meiner Stadt widmen.

Leider kann ich keine Noten, aber ich habe Unmengen Lieder in meinem Leben geschrieben, aus denen ich schöpfen kann. Dank Musescore, einem Open Source Notationsprogramm, kann ich aber Gitarrentabulatoren nutzen (das sind gewissermaßen die Noten für die Gitarre) und die kann ich richtig gut. Die kann ich vom Blatt spielen. Musescore ist ein wunderbares Beispiel wie Open-Source-Software funktionieren kann. Ein extrem dynamisches Projekt, das fast wöchentlich Updates bekommt. Die Herausforderung ist ja dort nicht so sehr das Programm an sich (da waren auf jeden Fall fähige Leute am Werke) sondern die vielen, vielen Sonder- und Unterbedingungen die 2000 Jahre Musiknotation so mit sich bringen. Jedes Instrument und viele Regionen haben eigene Regeln.

Das geht nur zusammen. Musescore hat eine aktive Community aus Komponisten, Musikerinnen, Arrangeuren und Softwareentwicklern. Ist also das Gegenteil von „Kulturhauptstadt Europas Chemnitz“