The Jogo Blues

Bevor es die ersten Schellack Platten gab, wurden durchaus Lieder in Millionenauflage verkauft. Als sogenannte sheet music also Notenblätter. In Europa waren es auch oft Postkarten. Bei meiner Recherche in der Musikgeschichte bin ich auf https://archive.org auf eine Sammlung von sog. Ministrels oder Coon Songs gestoßen. Diese Lieder waren im gesamten 19. Jhd. extrem populär in der reichen, weißen Mittelschicht des Nordens der USA. Aufgrund ihres hemmungslosen Rassismus gingen sie auch als Jim Crow Songs in die Geschichte ein. Und obwohl diese Lieder fast ausschließlich von Weißen dargebracht wurden und lediglich eine oft böse Persiflage der Musik der Schwarzen Südstaaten war, hatte sie doch gewissen Einfluss auf die Entstehung von Blues und Jazz. Die laut W.C. Handy ebenfalls eine Reaktion auf die Reaktion der Weißen auf die Musik der schwarzen Bevölkerung war. Nicht ganz ohne Grund findet sich also Handys “The Jogo Blues” der zweite Bluessong alle Zeiten von 1913 (nach The Memphis Blues 1912 auch von handy) in einer der Minestrel Sammlungen. Hier das Original.